Wer schlecht hört, baut früher ab
Viele Menschen verbinden das Tragen von Hörgeräten mit Alter. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wer schlecht hört, altert schneller, weil ihm der Austausch mit anderen Menschen fehlt. Hören und Sprache kommen immer mehr abhanden. Um geistig fit zu bleiben, ist es wichtig, das gute Hören zu pflegen.
„Stell bitte den Fernseher leiser!“. Kennen Sie die Situation? Dies ist nur eine von vielen Situationen die auftreten, wenn der Partner nicht mehr gut hört. Gutes Hören hat einen hohen Wert. Das wird spätestens dann klar, wenn der Hörsinn nachlässt und das Leben deshalb beruflich und privat anstrengend wird.
Bei Hörverlust häufen sich Missverständnisse, machen gesellige Runden keinen Spaß und Theater sowie Konzert sind längst kein Genuss mehr. Wer nicht gut hört, sieht sich schnell an den Rand gedrängt und zieht sich vielleicht zurück.
Hörverlust im Alter erhöht Demenzrisiko
Aber nicht nur das Sozialleben leidet bei Menschen, die schlecht hören. Auch die geistigen Fähigkeiten verringern sich wesentlich schneller als bei gut hörenden Altersgenossen. Wer schlecht hört, baut früher im Gehirn ab. Das haben Forscher der John Hopkins Universität in Maryland (USA) jetzt festgestellt. Etwa 2000 Männer und Frauen im Alter von 75 bis 84 Jahren haben an der über sechs Jahre laufenden Untersuchung teilgenommen.
Dabei wurde die Hörfähigkeit untersucht und parallel mit standardisierten Tests das Gehirn auf die Probe gestellt. Schwerpunkte lagen dabei auf dem Erinnerungsvermögen und der Denkfähigkeit. Als Schwerhöriger sei das Risiko von nachlassenden geistigen Fähigkeiten 24 Prozent höher als bei Menschen, die nicht unter einer Hörbeeinträchtigung leiden.
Als Grund dafür sehen die Forscher die soziale Isolation, die ein stark eingeschränktes Hörvermögen häufig verursacht.
Außerdem zwingt das schlechtere Hören das Gehirn möglicherweise, zuviel Energie in die Verarbeitung von Geräuschen zu stecken. Diese fehlt dem Denkorgan dann für andere Tätigkeiten. Die Ergebnisse zeigten, dass Hörverlust ein bedeutender Teil des Älterwerdens ist. In einer großangelegten Folgestudie wollen nun Forscher Lin und seine Kollegen untersuchen, inwiefern Hörhilfen den Prozess aufhalten oder zumindest verlangsamen können.
Für ein aktives und erfülltes Leben lohnt es sich, bei Hörverlust schnell zu reagieren und sich auf die Suche nach dem passenden Hörgerät zu machen, das die individuellen Hörvorlieben und den eigenen Lebensstil berücksichtigt.
Je schneller auf den Hörverlust reagiert wird, umso mehr Lebensqualität wird gewonnen.
Wer wissen möchte, ob sein Gehör noch in Ordnung ist, kann beim Hörakustik in seiner Nähe einen kostenlosen Hörtest durchführen und sich fachkundig zum Thema Hören beraten lassen.
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