CI – Cochlea Implantat Versorgung
CI – Cochlea Implantat Versorgung (Erwachsene)
Wann kommt ein CI in Frage?
Dafür müssen mehrere Kriterien erfüllt sein. Die Schwerhörigkeit tritt erst nach dem Spracherwerb auf. Es liegt ein Hörverlust auf beiden Seiten vor. Der Hörverlust ist ab 1 kHz größer als 80 dB. Das Sprachverstehen beim Einsilbertest im Freifeld ohne Störschall liegt bei 65 dB unter 30%. Der Patient muss mindestens 1 Jahr beidseitig mit Hörsystemen versorgt worden sein, aber trotzdem noch ein erhebliches Handicap haben. Das erwartete Hörergebnis mit einem Implantat sollte besser sein als das mit den Hörsystemen.
Welche Vorraussetzungen muss der Patient erfüllen?
Wichtige Voraussetzungen für ein CI sind folgende: der Patient muss operabel sein, der Hörnerv sollte intakt und vorhanden sein, das Innenohr muss normal angelegt sein, die Flüssigkeit in der Cochlea ist vorhanden und das psychosozioale Umfeld sollte gegeben sein.
Wie läuft die Versorgung ab?
Die Versorgung mit einem CI lässt sich in vier Schritte teilen. Zu Beginn werden erst einmal die ganzen Voruntersuchungen getätigt, damit die eindeutige Indikation vorliegt. Ist diese gegeben, wird operiert. Nach der OP folgt die Prozessoranpassung mit einem darauf folgenden Hör- und Sprachtraining.
Vor der OP ist es sehr wichtig, dass eine Tonaudiometrie und Sprachaudiometrie vorliegt. Außerdem benötigt man Freifeldmessungen mit Hörsystemen, um zu belegen, dass sie Schwerhörigkeit nicht mehr mit Systemen zu versorgen ist. Dann folgt der Promortionaltest. Dabei wird eine Elektrode durch das Trommelfell geschoben, um zu gucken, ob der Hörnerv durch elektrische Signale reizbar ist. Außerdem benötigt der Arzt ein hochauflösendes Felsenbein CT und MRT. Zum Schluss wird noch eine Gleichgewichtsprüfung durchgeführt.
Sind alle diese Dinge geklärt und alle Voraussetzungen erfüllt, dann kommt es zu der OP, diese dauert etwa 1 ½ Stunden, inkl. Narkose und Aufwachphase. Die Ersteinstellung des Sprachprozessors erfolgt 6 bis 8 Wochen nach der OP, wichtig ist dann die weitere Nachbetreuung sowohl technisch als auch durch Logopäden, evtl. auch durch Hilfe mit Psychologen und natürlich durch den HNO-Arzt.
Was passiert bei der OP?
Der Arzt schiebt in die Hörschnecke einen Elektrodenstrang, der aus ca. 22 bis 24 einzelnen Elektroden besteht. Dieser ist mit einer Sekundärspule verbunden, die innen an der Kopfhaut platziert wird und im Knochen verankert ist. Von außen sitzt dann die Primärspule an der Kopfhaut. Die Verbindung zwischen den beiden Spulen ist magnetisch. An der Primärspule sitzt dann das Richtmikrofon in der Form eines Hörsystems. Das externe Gerät wird ungefähr alle 6 Jahre getauscht.
Geschrieben von Yvonne Weber
Quellen CI Workshop 07.12.2011 Berlin (Frau Siegrid Meier und Herr Horst Böttcher)