Neuer Entwicklungsansatz – Richtoptik –
Nachdem alle Hörgerätehersteller genügend Erfahrungen mit Richtmikrofonsystemen gesammelt haben ist der nächste Schritt die Integration der Richtoptik.
Durch ein ausgeklügeltes System von Richtmikrofonen und Richtlinsen wird in besonders schwierigen Hörsituationen die Lippenbewegungen des Sprechers, auf den die Richtmikrofonen ausgerichtet sind, optisch analysiert und durch die Lippenlesefunktion die hellen Konsonanten erkannt, die gesprochen werden. Durch die optische Unterstützung kann nun das Hörsystem selbständig die hellen Konsonanten in das Hörsignal einspeisen, falls der ermittelte Signal-Störgeräuschabstand zu gering oder sogar negative ausfällt.
30% der Deutlichkeit kann von den Lippen abgelesen werden. Besonders im Hochtonbereich unterscheiden sich die Lippenstellungen deutlich. Das passt gut, denn in einer lauten Umgebung werden tiefe, stimmhafte Laute lauter gesprochen, die hellen, stimmlosen Laute behalten Ihre normale Lautstärke jedoch bei.
Probieren Sie es selbst. Das A ist ein tiefer, stimmhafter Laut. Das A können Sie leise und laut sprechen. Nun versuchen Sie es mit dem H, G, S, K. Achten Sie bei diesem Versuch darauf, die Laute wie in der Grundschule zu sprechen, also nicht Kaaaa, sondern nur K, nicht Haaaa sondern nur das H, usw.
Eine Integration der visuellen Unterstützung durch die Einspielung von Lippenbewegungen in die Brillengläser scheitert noch an der Energieversorgung der benötigten Grafikeinheiten inkl. der Ableitung der Wärme.
Bielefeld 2012.04.01
Siehe auch Stand der Technik vor 12 Monaten