Echte Richtmikrofone kommen in Hörgeräten selten vor. Meist wird ein Doppelmikrofonsystem verwendet.
Ziel beider Arten der Richtmikrofontechnik ist es, in geräuschvoller Umgebung die Geräusche von den Seiten und Hinten abzumildern und den Aufnahmebereich des Hörgerätes auf die Sprache (meist Vorne) auszurichten.
1: Echte Richtmikrofone
Die Hörgeräte mit echten Richtmikrofonen haben 2 Mikrofone eingebaut. Ein Mikrofon nimmt den Schall ringsherum auf (Omnidirektional), das zweite Mikrofon nimmt den Schall von vorne auf.
Je nach gewählter Einstellung hört man nun über das eine oder andere Mikrofon, also ringsherum oder frontal.
2: Doppelmikrofonsysteme
Auch hier werden 2 Mikrofone verwendet, die jedoch omnidirektional arbeiten, also ringsherum den Schall aufnehmen.
Die beiden Mikrofone sind so verbaut (ein Mikrofon ist ca. 8mm weiter hinten angebracht) dass der Computerchip errechnen kann, aus welcher Richtung der Schall kommt.
Wenn der Schall von der Seite kommt, trifft er zeitgleich auf beide Mikrofone, das Hörgerät weiss nun, dass der Schall von der Seite kommt.
Wenn das Geräusch von hinten kommt, wird es erst vom hinteren und 3 microSekunden später vom vorderen Mikrofon aufgenommen. Dieser Zeitunterschied reicht dem Computerchip, die Richtung zu analysieren.
Genau nach diesem Prinzip werden auch die anderen Richtungen erkannt.
Je nach Hörgerät und verbautem Computerchip kann die Richtung genauer bestimmt werden, in Abhängigkeit von der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Und da kommen die adaptiven Funktionen der Richtmikrofontechnik ins Spiel. Die Richtcharakteristik.