Binaural Spatial Mapping:
Binaural Spatial Mapping ist das Starkey Wireless Ear-to-Ear Protokoll. Es analysiert ständig die Umgebungssituation und wählt die geeignete Signalverarbeitungsstrategie für die InVision
Richtwirkung, adaptive Parameter innerhalb der AudioScapes und Voice iQ². Binaural Spatial Mapping kann nur durch eine binaurale Anpassung mit Wireless-Hörgeräten erreicht werden.
Der Algorithmus orientiert sich an zwei Grundprinzipien: 1) Sprachverstehen und Hörbarkeit aufrechtzuerhalten, wenn Sprache vorhanden ist und 2) Hörkomfort in einer lauten Umgebung zu
schaffen, in der keine Sprache vorhanden ist.
Sprache ist der Hauptträger der Kommunikation und bildet den wichtigsten Bestandteil innerhalb einer Hörgeräteversorgung. Sie hat somit die höchste Relevanz. Daher müssen Hörgeräte
zuverlässig Sprache transportieren können, und auch als Signal gemischt, mit Störgeräuschen und Verzerrungen erkannt werden. Analysieren beide Hörgeräte ständig die Umgebung und
tauschen ihre Informationen miteinander aus, kann Sprache nachweislich bis zu fünf dB früher erkannt werden. In der Praxis von Binaural Spatial Mapping bedeutet das: Hörbarkeit von
Sprache kann bei SNR-Werten aufrechterhalten werden, die für ein Hörgerät zu Spracherkennung zu gering sind.
Das Sprachverstehen wird erhalten, indem die InVision-Richtwirkung den Mikrofonmodus (omnidirektional oder direktional) wählt, der den besseren SNR-Wert liefert und das Signal durch die schnelle Störgeräuschreduzierung Voice iQ 2 um Störgeräusche bereinigt wird, ohne das Sprachsignal zu beeinflussen (Pisa, Burk, & Galster, 2010), denn Störgeräusche empfindet ein Hörgeräteträger genauso unangenehm wie jeder andere und möchte so wenig wie möglich davon hören müssen. Die verbesserte Spracherkennung durch Binaural Spatial Mapping erlaubt daher die Anwendung eines konservativen Ansatzes um Hörkomfort zu schaffen. Mit anderen Worten: dadurch, dass Binaural Spatial Mapping es schafft, die Sprache auch bei sehr geringen SNR-Werten zu detektieren, wird ein Verlust von Sprache verhindert. Störgeräusche werden durch die Anwendung der Direktionalität und der Störgeräuschreduktion vermindert, um Hörkomfort zu schaffen.
Nach Pearsons, Bennett und Fidell (1977) beinhalten Eingangssignale~80 dB SPL typischerweise Störgeräusche. Wird ein Sprachsignal in solch einer Umgebung detektiert, schafft Binaural Spatial Mapping eine Balance zwischen Hörbarkeit der Sprache und Hörkomfort. Diese Balance wird durch gemeinschaftliche Entscheidungen erreicht, indem das Gerät mit dem besseren SNR Hörbarkeit für Sprache aufrecht erhält, während das Gegenohr auf Hörkomfort ausgerichtet wird. Auf diese Weise generiert Binaural Spatial Mapping durchaus zwei unterschiedliche Einstellungen innerhalb eines bilateralen Hörgerätepaares und setzt die Einstellungen nicht zwangsläufig gleich.
Durch Binaural Spatial Mapping werden auditive Beeinträchtigungen, hervorgerufen durch herkömmliche Signalverarbeitungsprozesse, unterbunden. Unterschiedlich empfundene Schaltungen der Hörgeräte durch Zeitverzögerungen, bei eigenständigem Umschalten oder unabhängigen Algorithmen, werden durch das gleichzeitig arbeitende, abgestimmte System Binaural Spatial Mapping ersetzt. Sie verhindern die bis dato entstandene Ablenkung in komplexen Hörsituationen durch Schaltvorgänge der Geräte.
Auszug aus dem PDF Dokument: Spatial mapping von Starkey