Pfropf im Ohr?
Fast täglich kommt es vor: Der Kunde kommt in den Laden und möchte einen kostenlosen Hörtest machen lassen. Eine der ersten Aktionen ist der Blick in die Gehörgänge mit Hilfe eines Otoskops. Dort findet man bei fast jedem Menschen Cerumen (Ohrenschmalz).
Cerumen oder auch Ohrenschmalz ist erstmal nichts schlimmes, sondern hat seinen Sinn. Staub und Dreck wird durch den Cerumen aufgefangen und aus dem Ohr transportiert. Zusätzlich erzeugt Cerumen einen Geruch, den Insekten nicht mögen. Darum fliegen Insekten in der Regel auch nicht in die Gehörgänge.
Problematisch wird es mit dem Cerumen, wenn sich ein Pfropf bildet der den ganzen Gehörgang ausfüllt und das Hören stark einschränkt und auch oft Ursache für Ohrgeräusche, dumpfes Hören oder Pfeifgeräusche bei Hörgeräten ist.
So ein Pfropf wird oft vom Kunden unabsichtlich verursacht indem mit Q-Tips oder Wattestäbchen versucht wird, den Gehörgang zu reinigen. Verhärteter Cerumen wird so zu weit in den Gehörgang zurückgeschoben und die kleinen Härchen können ihn nicht mehr aus dem Ohr transportieren. Dann ist guter Rat teuer.
Oft wird versucht, mit Haarnadeln den Cerumen doch noch selbst heraus zu bekommen, doch hiervon kann nur abgeraten werden. Das Ohr ist ein empfindliches Organ und die Gefahr, dass Trommelfell oder den Gehörgang zu verletzen ist recht hoch. Besser ist der Besuch bei einem Hals-Nasen-Ohren Arzt.
Nicht jeder möchte lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder schämt sich sogar. Schämen ist hier völlig fehl am Platz.
Als Alternative zum Besuch beim Arzt kann noch der Besuch in der Apotheke genannt werden. Dort sind verschiedene Mittel verfügbar um gegen einen Pfropf vorzugehen, doch nicht immer ist dies von Erfolg gekrönt.
Gerade Hörgeräteträger sollten sich regelmäßig die Ohren ausspülen lassen, da durch das Tragen von Hörgeräten, ähnlich wie bei der Verwendung von Wattestäbchen, der Cerumen weiter in den Gehörgang gedrückt wird und sich so leicht eine Ansammlung bilden kann.